Die NABU-Naturschutzstation Schloss Prießnitz
Von Eschefeld nach Prießnitz
Das Schloss Prießnitz in Frohburg ist seit April 2025 der neue Standort der ehemaligen NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld
Die NABU-Naturschutzstation ist im historischen Schloss Prießnitz, einem bedeutenden Kulturdenkmal im Kohrener Land, ansässig. Das Schloss aus dem Jahr 1740 liegt inmitten einer vielfältigen Kulturlandschaft, die durch sanfte Hügel, ausgedehnte Wälder und zahlreiche Gewässer geprägt ist.
Besonders interessant ist das nahe gelegene Naturschutzgebiet Prießnitz, ein großes Waldgebiet zwischen Borna und Geithain. Der Buchenwald sowie naturnahe Fließgewässer wie die Eula und der Frankenhainer Bach bieten Lebensraum für Eisvogel, Mopsfledermaus und Großes Mausohr und sind ein attraktives Ziel für Naturbeobachter.
Die NABU-Naturschutzstation Schloss Prießnitz ist eine Anlaufstelle für ehrenamtlich Engagierte und naturinteressierte Menschen. Eine Umweltbibliothek sowie eine kleine Ausstellung bieten umfassende Informationen über die regionale Flora und Fauna sowie zu verschiedenen Umweltthemen. Der Prießnitzer Wald, der sich in der Nähe befindet, ist in das Umweltbildungsprogramm integriert.
Darüber hinaus werden geführte Exkursionen, Vorträge, Projekttage für Schüler und Ferienangebote organisiert, um Besucher jeden Alters für den Naturschutz zu begeistern.
Die Naturschutzstation freut sich darauf, Besucher und Besucherinnen in ihrem neuen Domizil willkommen zu heißen und Naturschutz-Initiativen vor Ort zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam Ziele zu verfolgen.
Das Naturschutzgebiet Prießnitz
In der Nähe der Naturschutzstation liegt das rund 60 Hektar große Naturschutzgebiet Prießnitz. Es ist Teil eines etwa 150 Hektar großen, geschlossenen Waldgebiets und bildet eine grüne Oase in einer Landschaft, die stark landwirtschaftlich genutzt wird und vom Braunkohlebergbau geprägt ist.
Es zählt zu den FFH-Gebieten mit dem zweitgrößten Vorkommen von Waldmeister-Buchenwäldern im Direktionsbezirk Leipzig. Die ausgedehnten Buchenwälder, von denen über 80 % älter als 140 Jahre sind, bieten ideale Bedingungen für spezialisierte Arten. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für sieben Fledermausarten, darunter auch Arten wie die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), die in Deutschland extrem selten ist und vom Aussterben bedroht, sowie das Große Mausohr (Myotis myotis), sie war bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine der häufigsten Fledermausarten in Deutschland und wird jetzt in Sachsen als stark gefährdet eingestuft.
Das Gebiet ist ein Refugium für eine einzigartige Käferfauna, die an Alt- und Totholzstrukturen gebunden ist und hat eine überregionale bis deutschlandweite Bedeutung für die Holzkäferfauna. Untersuchungen, die im Jahr 2023 von Dr. Jörg Lorenz durchgeführt wurden, haben eine überdurchschnittlich hohe Zahl an xylobionten Käferarten nachgewiesen (insgesamt 312 Arten), darunter faunistisch bemerkenswerte, gesetzlich geschützte sowie unterschiedlich stark gefährdete Arten, darunter zwölf Urwald-Reliktarten wie der Rothalsige Blütenwalzenkäfer (Dermestoides sanguinicollis).
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