Naturschutzstation Schloss PrießnitzProjekteCitizen Scientists im Ökosystem Eschefelder Teiche

Citizen Science früher und heute

Veränderung der Biodiversität an Vogelarten und deren Beobachtungen durch die Citizen Scientists im Ökosystem Eschefelder Teiche

Fritz Frieling und die Ornithologen der Fachgruppe „Eschefelder Teiche” in den 70er Jahren – Foto: Unbekannt
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Fritz Frieling und die Ornithologen der Fachgruppe „Eschefelder Teiche” in den 70er Jahren – Foto: Unbekannt

Die wissenschaftliche Ausarbeitung handelt im Großen und Ganzen vom geführten Citizen Science („Bürgerwissenschaft“) im Naturschutzgebiet Eschefelder Teiche. Dabei wurde erarbeitet, was Citizen Science überhaupt ist und worin dessen Stärken bzw. Vorteile liegen, mit mehr freiwilligen Helfern schneller eine breitere Masse an Beobachtungsdaten für Analysen zu sammeln oder sogar bereits eigene Forschungsarbeit zu betreiben. Der darauffolgende große Eigenanteil vergleicht die vergangenen Citizen-Science-Daten dieses Naturschutzgebietes mit der offenen Bürgerwissenschaftsdatenbank von GBIF, einem internationalen Netzwerk, welches es sich zur Aufgabe machte, Biodiversitätsdaten aus zahlreichen Datenbanken zusammenzuführen. Gleichzeitig wurden die gesamten 30684 Beobachtungen, welche für die Analysen verwendet wurden, in einer Tabelle digitalisiert und für eine mögliche Veröffentlichung in einem internationalen Citizen-Science-Programm vorbereitet, um sie Forschern auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Für den Hochladungsprozess wurden 5 mögliche Programme betrachtet und vorgestellt, um sich letztendlich für „eBird“ zu entscheiden, aufgrund der zeiteinsparenden Hochladungsmethode des Importierens einer Excel-Tabelle, verbunden mit der Möglichkeit, Kommentare anzuhängen, damit keine Daten der ursprünglich dokumentierten Beobachtungen verloren gehen. Entschieden wurde sich vor allem aufgrund der Vollständigkeit der Daten, dass die Untersuchungszeiträume 1940er Jahre und 1998-2007 zu vergleichen sind. Durch das Erstellen von Diagrammen zu diesen Daten wurde herausgefunden, dass sich die Qualität der dokumentierten Beobachtungen über die Jahre stark verbessert hat und dabei die Daten der lokalen Beobachtergruppe genauere analysierbare Informationen besitzen als in anderen Onlinedatenbanken, obwohl dennoch kleine Verbesserungsmöglichkeiten für die heutigen Beobachtungen, wie die Angabe von nur einem einzelnen Ort pro Beobachtung, aufgezeigt werden konnten. Ebenfalls zeigten sich die starken Schwankungen der Anzahl der eingereichten Beobachtungen aufgrund möglicher Ursachen wie dem Zweiten Weltkrieg oder der Coronapandemie. Zwar entwickelte sich die Anzahl der teilnehmenden Citizen Scientists stark zurück, jedoch konnte nachgewiesen werden, dass die Anzahl der beobachteten Vogelarten, verbunden mit der Beobachtungsdichte, im Vergleich zu damals immens gestiegen ist. Auch Zusammenhänge zwischen der Anzahl eingereichter Beobachtungen und der Anzahl in einem Jahr gesehener Arten ließen sich nachweisen, sowie Vermutungen zu Veränderungen von dessen Anzahlen. Diese Ausarbeitung konnte neben der Analyse der Daten gleichzeitig durch einige selbst durchgeführte Interviews vieles über die Vergangenheit der Vogelarten und Bürgerwissenschaft im Gebiet in Erfahrung bringen. Jedoch konnten bisher aufgrund zeittechnischer Probleme zur Abgabe noch nicht alle Interviews komplett ausgewertet werden, sodass dies zum jetzigen Zeitpunkt gute Ansätze zum Weiterverfassen dieser Arbeit in Zukunft liefert.

Jason Kühn - ehemaliger Schüler des Internationalen Gymnasiums Geithain

Interessierten Menschen steht die vollständige Arbeit in der Naturschutzstation zur Verfügung.


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